Samstag, 18. August 2012

Fips der kleine Nasenbär (Sybille Hein)

Was gereimte Kinderbücher angeht, bin ich sehr pingelig. Mir vergeht sehr schnell der Spaß, wenn ich ein eigentlich sinnvolles und hübsch illustriertes Buch mit all meinem Elan vorlese und mir diese Reim-dich-oder-ich-fress-dich-Verse mit ihren Stolpersteinen und Rhythmusstörungen einen Knoten in die Stimmbänder flechten. »Antipericatametanaparbeugedamphirribificationes Poeticae, oder Schellen- und Scheltenswürdige Thorheit Boeotischer Poeten in Deutschland« - Gottfried Wilhelm Sacer hat's im Jahr 1673 mit Humor genommen. Das kann ich nicht. Ich bekomme ein Magengeschwür.

Quelle: Beltz & Gelberg
Ich hoffe, die Fips-Freunde unter euch haben sich nicht allzu sehr erschrocken. Ich wollte eigentlich nur deutlich machen, dass ich beim Thema Reime sehr reizbar und schwer zufrieden zu stellen bin. Pingelig eben.

Aber am Fips gibt es schlichtweg nichts zu mäkeln. Es ist von vorne bis hinten perfekt gereimt. Dazu kommt eine süße Geschichte und witzige Illustrationen. Der muntere Nasenbär Fips möchte fliegen lernen und alle Tiere helfen ihm dabei.
Dass der (Flug-)Schüler zugunsten der Reime zum »Schieler« wird, ist auch gar nicht schlimm. Wenn man sich so ein putziges Tierchen anschaut, kann man es sogar nachvollziehen.

Gezwungenermaßen las ich das Büchlein zum ersten Mal ganz leise für mich. Nach Ladenschluss konnte ich jedoch nicht anders, als laut zu lesen, mit Energie, als würden 50 aufgeweckte Kinderohren lauschen. Und ich hatte solchen Spaß dabei. »Yes, all right!«

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